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2. Mai 2023

Das Dunkle zwischen uns – Horroranthologie

Das Dunkle zwischen uns – Horroranthologie
Herausgeberinnen: Jasmin Mrugowski, Nadine Opitz und Sarah Jahed im Eigenverlag, März 2023
Taschenbuchausgabe 244 Seiten
ISBN: 978-374 609 41 75
Preis: 13,80 €

Ich finde die Geschichte hinter der Anthologie, dass sich drei Frauen aus verschiedenen Teilen des Landes kennenlernen und so sympathisch sind, dass sie in Kontakt bleiben und sich dann sogar mal treffen, sehr nett und dass daraus die Idee zu einer Anthologie entstand, sogar noch netter.
Viele der Kurzgeschichten fand ich sehr kurz. Zu kurz, um Sympathie zu den Protagonisten entwickeln zu können, aber das werde ich dann zu den einzelnen Storys selbst noch mal anmerken. Mich hat es etwas gestört, dass in den meisten Geschichten alle Leute, mit denen ich eigentlich mitfühlen sollte, am Ende sterben. Das macht die Lektüre für mich ein wenig langweilig. Wozu soll ich die Geschichten alle lesen, wenn doch alle wegsterben? Es gibt ein paar Ausnahmen, aber bei den meisten trifft das zu.
In den meisten Fällen beherrschen die Autorinnen ihr Handwerk gut, aber auch hier gab es wieder mal Storys, in denen die vollendete Vergangenheit zwanghaft vermieden wurde. Ich wünschte mir, diese Unsitte würde endlich wieder verschwinden.
Ich vermisse einen Hinweis darauf, wer die Grafiken erstellt hat. War es derjenige, der auch für das Cover verantwortlich ist?
So, das nur vorweg.

Sarggeflüster (Jasmin Mrugowski)
Ein Mann wacht in einem Sarg auf und weiß, dass es für ihn kein Entkommen gibt. Seine Frau hat ihn ins Watt gestellt und bereitet ihm so einen langsamen Tod durch ertrinken. Er deutet an, dass er sein Schicksal wohl verdient hat.
Nicht schlecht geschrieben, aber ich fand, die Geschichte hatte weder Höhen noch Tiefen.

Unter die Haut (Nadine Opitz)
Die Story war für meinen Geschmack viel zu kurz, um fesseln zu können. Außerdem fand ich das Ende vorhersehbar. Trotzdem fand ich sie gut geschrieben.

Der Puppenmacher (Sarah Jahed)
Diese Story fand ich gut geschrieben, aber abgekauft habe ich sie der Autorin nicht. Die Psychologin, die dem Vater rät standhaft zu bleiben, die meint, das Kind müsse mit dem Trauma fertig werden und sich seinen Ängsten stellen. Nein, das glaube ich nicht. Das Ende fand ich jetzt nicht so wahnsinnig überraschend.
 Ich schätze, diese Story hätte gut werden können, hätte vielleicht sogar auf Romangröße ausgeweitet werden können. Dazu hätte ich dann allerdings gerne das exakte Alter des Mädchens gewusst und mir ggf. einen anderen Bösewicht gewünscht.
Falls der Puppenmacher, der bleiben soll, der er ist, dann wünschte ich mir böse Ahnungen des Mädchens.

Das Dunkle zwischen uns (Nadine Opitz)
Hm, auch wieder so eine Story, die schnell und kurz erzählt wird. Dann noch die schnellen Perpektivwechsel und eine Unglaubwürdigkeit, die mir den Genuss verleidet haben. (Die Frau geht zurück zur Stiefmutter, von der sie misshandelt wurde.) Ich finde es gut und wichtig, über Misshandlungen im Elternhaus zu schreiben, aber ich würde mir das ein wenig ausgeprägter wünschen. Hier kommen kaum echte Gefühle auf, auch empfinde ich kein Mitleid mit einer der Personen. Das müsste alles weit intensiver verfasst werden.
Liebe Nadine, ich bitte dich, lass dir bei den nächsten Geschichten mehr Zeit, arbeite deine Charaktere heraus und lass sie lebendig werden. Dann können wir als Leser auch mitleiden und mitfiebern. Ich denke, dass nötige Rüstzeug hast du.

Rachegeister (Jasmin Mrugowski)
Hier wird die erste Geschichte weitererzählt. Wir erfahren, dass der Mann im Sarg ein Serienmörder war und deshalb sein Schicksal wohl verdient hat, oder? Darf seine Frau mithilfe eines Freundes Selbstjustiz üben? Und dulden die Geister das?
Diese Autorin könnte richtig gute Geschichten schreiben, wenn sich sich mehr Zeit nehmen würde und sich an die korrekten Zeiten halten würde.

Ich bring dich heim (Nadine Opitz)
Ein Mann wird von Albträumen geplagt und seine Therapeutin rät ihm, etwas dagegen zu unternehmen. Hm, wieder so ein kurzer Text, der mich nicht so recht überzeugen konnte. Mit wem soll ich hier mitzittern? Mit einer Nebenperson (der Therapeutin), von der ich nichts weiß? Warum? Mit dem Mann, der offensichtlich nicht nur gestört sondern auch gewalttätig ist? Sicher nicht. Hier geht es mir zu sehr um Effekte. Man soll sich die Situation vorstellen und sich gruseln.
Ich bin mir nicht sicher, ob das Alter des Mannes genannt wird, aber wenn er selbst damals noch ein Kind war, bin ich mir nicht sicher, ob ich ihm die Tat abnehmen soll, aber das wird ja durch die Taten von Kindern in letzter Zeit wohl überholt.

Der Seelenfänger (Sarah Jahed)
Mal wieder eine etwas längere Story über eine Zeitreise, die nicht ohne Folgen bleibt. Auch hier frage ich mich, mit wem ich wohl mitfühlen soll. Dem Heimkehrer, der gegen Dämonen kämpft? Der Frau, die ahnt, wer da vor ihr steht oder doch mit dem vorlauten Jungen? Ich konnte mich mit keinem identifizieren und fand das Ende nicht besonders gut. Aber das ist natürlich immer alles Geschmackssache. Warum sollte ich Anthologien lesen, wenn ich weiß, dass am Ende immer alle sterben?
Das alleine macht für mich keinen Horror aus.

Ich habe ihn gesehen (Nadine Opitz)
Ein zwölfjähriger Junge schreibt seinem Vater, dass er fürchtet, am Tod seiner Freundin schuld zu sein und glaubt, dass der Mörder nun hinter ihm her ist.
Die Story war auch nichts für mich. Die Stimme des Jungen hat mich nicht überzeugt. Am Ende habe ich mich gefragt, ob hier ggf. einfach wahre Begebenheiten „umsponnen“ wurden und diese Kinder echt verschwunden sind. Aber selbst dann, hätte man mehr daraus machen können. 

Das Haus der vergessenen Bücher (Jasmin Mrugowski)
Ein Einbrecher wird von der Besitzerin der Villa, in die er eingestiegen ist, ausgetrickst. Sie hat ihr Haus per Smart Home auch aus der Entfernung im Griff, wird über den Einbruch informiert und riegelt das Haus ab. Der Eindringling ist gefangen. Dann entwickelt sich ein Gespräch zwischen den beiden. Ich fand den Einbrecher nicht so überzeugend. Gut, er kann dem Monolog der Dame nicht entkommen, aber für mich hätte der sich weit bockiger zeigen müssen. Ohren zuhalten, Wohnzimmer verwüsten, Bücher anzünden alles wäre möglich gewesen. Bevor er in den Keller geht. Danach bin ich mir auch uneins, ob ein Dieb sich so verhalten würde.
Ich finde Geschichten um Selbstjustiz immer fragwürdig.

Die Flucht (Nadine Opitz)
Eine prügelnde Frau treibt ihren Mann ins Bad, wo er gefangen ist und versucht sich mit Tabletten zu betäuben. Ich persönlich kann es nicht besonders gut leiden, wenn alte Rollenbilder einfach vertauscht werden. wenn also nicht der Mann, sondern die Frau gewalttätig ist. Und wenn dann dieselben alten Ausreden herhalten müssen, kann ich dem noch weniger abgewinnen. Ja, ich weiß, dass es auch solche Fälle gibt, aber müssen die hervorgehoben werden, wenn es immer mehr Femizide gibt? Hat mich nicht überzeugt.

Der Henkersberg (Sarah Jahed)
Die alte Story über das verwunschene Haus. Eigentlich mag ich solche Geschichten, aber hier haperte es daran, dass mir keiner der drei Protagonisten sympathisch war.

Das Memory-Kind (Nadine Opitz)
Wie ich an anderer Stelle schon sagte, finde ich es wichtig und richtig, über sexuellen Missbrauch an Kindern zu schreiben, das Thema zu enttabuisieren und Mitgefühl zu erzeugen, aber hier ist das leider nicht gelungen. Zu schnelle und zu viele Perspektivwechsel, ohne dass mir das Kind nahe gekommen ist oder ich mitleiden kann.

Gegenüber (Jasmin Mrugowski) 
Auch diese Geschichte fand ich deutlich zu kurz und zu unpersönlich.

Der Boom-Pow-Effekt (Nadine Opitz)
Die erste Story, die mir wirklich gut gefällt. Ein Junge wird von drei älteren krankenhausreif geprügelt. Er hat Albträume. Seine Mutter bringt ihm seine Malsachen ins Krankenhaus, um ihn abzulenken. Er ersinnt einen Superhelden, der böse Taten verhindert, bevor sie stattfinden. Ein Mädchen aus dem Nachbarzimmer stibitzt ihm die Zeichnungen nachts, wenn er schläft.
Einzig die vielen Wiederholungen hätten meiner Meinung nach gekürzt werden können. Nach dem dritten Mal überfliegt man die eh nur noch. Aber vom Setting her fand ich es schön. Ich konnte mich sowohl mit dem Mädchen, als auch mit dem Jungen identifizieren und das Ende hat mir dann auch mal gut gefallen.

Bei den folgenden Jahrmarktsgeschichten hatte ich den Eindruck, dass die für eine Ausschreibung verfasst wurde, dort nicht angenommen und hier neu verwertet wurden.

Auf dunklen Schwingen (Sarah Jahed)
Eine Frau erlebt auf einem Jahrmarkt seltsame Dinge und wir erfahren, dass sie sich schuldig am Tod ihres Bruders fühlt.
Für mich persönlich war das Ende nicht wirklich aufgeklärt, weil ich nicht weiß, wer den Wagen gefahren hat.

Der Maskenball (Nadine Opitz) 
Eine Jahrmarktsstory über einige Leute, die von einer Frau aus dem Fahrenden Volk verflucht wurden. Die fand ich jetzt wieder nicht schlecht, obwohl wieder bei den Zeiten nicht korrekt gearbeitet wurde.

Nichts als ein Echo (Jasmin Mrugowski) 
Eine Frau streitet sich auf dem Jahrmarkt mit ihrem Freund und geht alleine los, wird aber schnell von einem Jungen angesprochen, der ihr gar nicht mehr von der Seite weichen mag. Sie erleben seltsame Dinge und nach einer Weile wird es ihr unheimlich. Wozu sie allen Grund hat. 
Auch die Story hat mir gut gefallen. Besonders das Ende. 

Fazit:

Handwerklich hebt sich diese Anthologie von vielen anderen ab, finde ich. Es sind nur sehr wenige Fehler zu finden, bis auf die von mir bereits monierte Freiheit, die sich heute fast alle nehmen, mit den Zeiten lax umzugehen.
Ich sehe Potenzial in den Autorinnen und bin überzeugt, dass die nächste Anthologie schon viel besser werden wird, denn der Aufwand, den sie hier schon betrieben haben, der ist außerordentlich. Der muss gelobt und erwähnt werden. Dazu erfährt man in Yvonne Tunnats Podcast eine ganze Menge. Es ist das erste Mal überhaupt, dass ich höre, dass drei relativ neue Autorinnen sich so viel Mühe gegeben haben. Hier gehts zum Podcast: https://www.literatunnat.de/blog/

Was ich ihnen mit auf den Weg geben möchte, ist dies:
Lasst euch bitte mehr Zeit. Haucht den Personen Leben ein und lasst sie authentisch handeln. Nehmt den Leser bei der Hand und führt ihn zu einem Ende, an dem er gerührt, sauer, oder sonst was ist, aber weckt Gefühle in ihm.
Ich würde euch nur für die Geschichten drei von fünf Punkten geben, aber für das ganze Drumherum, das ich ja nun kenne und somit nicht außen vor lassen kann, würde ich auf vier hochgehen. Aber die nächsten vier, die müsst ihr euch alleine mit den Storys verdienen. ;-)

30. August 2021

Wächter der Verbotenen von Sebastian von Arndt

Wächter der Verbotenen von Sebastian von Arndt
Außer der Reihe 49
p. machinery, Winnert, August 2021, 144 Seiten Softcover
ISBN 978 3 957 652 522

Tya, eine kleine Fee, muss mit ansehen, wie ihr Vater von Menschen erschossen wird. Sie entkommt gerade so, erfahren wir im Prolog.

Die Geschichte beginnt Jahre später und wir entdecken Tya, die nun fast eine junge Frau ist, im Keller eines Waisenhauses. Der tapfere kleine Mäuserich Leander will sie retten und in ein geheimes Reich einladen, aber ein Lord kommt ihm zuvor und kauft das Mädchen. Er schafft sie mit einer Kutsche in seine Villa am Stadtrand. Nur gut, dass Leander gehört hat, wohin die Reise gehen soll. Denn er ist nicht schnell genug, um auf die Kutsche aufzuspringen.
Mit seiner Dame, der Eichelhäherfrau mit Namen Zefira, nimmt er die Verfolgung auf.
Kaai ist ein Freund von Tya, der mit seiner Katze Samson den Körper tauschen kann. Auch er hat mitbekommen, dass ihr Plan sich von Lord Avram zu dem Versteck führen zu lassen, wo er andere Wesen gefangen hält, führen zu lassen, aufgegangen ist. Auch diese beiden nehmen die Verfolgung auf.
In der Villa werden aber nicht nur magische Wesen gefangen gehalten, nein, es gibt auch noch eine böse, alte Hexe, die extremen Hunger hat und sich beinahe Leander und Zefira schmecken lässt.

Mehr möchte ich über den Inhalt nicht verraten.

Dieses Buch ist wirklich ganz bezaubernd. Die Helden und die Bösen sind alle nicht nur in schwarz-weiß gezeichnet, sondern haben alle ihre Stärken und Schwächen. Ich konnte mir diesen Stoff beim Lesen sehr gut als Pixar Streifen vorstellen und fände es wirklich schön, wenn eins der Animationsstudios auf den Stoff aufmerksam würde. Mich hat die Welt der Verbotenen gleich gefesselt und ich mochte die Figuren sehr. Sebastian von Arndt kann Horrorstorys ebenso gut verfassen wie Kinderbücher. Das finde ich beachtlich, denn allzu oft wird das sicher nicht vorkommen. Das einzige, was ich mir gewünscht hätte, um das Buch als Kinderbuch interessanter zu machen, sind liebevoll gezeichnete Illustrationen, aber vielleicht wurde auf die ganz bewusst verzichtet, damit sich jedes Kind ein eigenes Bild machen kann.

Meiner Meinung nach ist diese Buch nicht nur für Kinder lesenswert, sondern auch für Erwachsene, in denen das Kind noch erhalten ist.

Wie ich vom Verleger Michael Haitel erfuhr, sind in der Printausgabe einige wenige Illustrationen enthalten, die ich als E-Book-Leser nicht sehen konnte.

25. August 2021

Vorankündigung

Es gibt Projekte, bei denen man zwischendrin überlegt, ob sie überhaupt noch ein gutes Ende nehmen können. Die Geschichten aus 1001 Nacht war so eins. Ursprünglich 2012 kam die Idee auf, neue Märchen aus dem Orient zu sammeln und veröffentlichen. Als Geschichtenweberprojekt. Die Geschichtenweber sind eine Gemeinschaft von Autoren, Herausgebern und Verlegern. Sie haben ein Forum, in dem man sich nett austauscht. Heutzutage ist es dort relativ ruhig, aber früher war das anders. Die Geschichtenweber bringen immer wieder neue Projekte auf den Weg und ermöglichen es den Herausgebern und Autoren sich in einem geschlossenen Bereich dazu auszutauschen.

Es wurden Geschichten geschrieben und ausgewählt. Dann ging es so schleppend weiter, dass ich mich zurückzog. Ich kann schlecht damit umgehen, wenn Leute auf Tauchstation gehen.

Nichtsdestotrotz habe ich das Projekt im Auge behalten. Es waren einige Autoren dabei, für die die Veröffentlichung in dem Buch die allererste gewesen wäre. Und ich konnte mich noch sehr gut daran erinnern, wie toll sich das anfühlt.

Dann wurde nach Jahren das Projekt offiziell für gescheitert erklärt und das tat mir für diese Autoren so leid, dass ich mich wieder einklinkte und versprach, das Buch doch noch auf den Weg zu bringen.

Trotz der ersten Begeisterung über diesen Rettungsanker, wurde auch gemurrt, denn ich zwang den Autoren ein weiteres Lektorat auf. Aber wenn ich ein Buch herausgebe, dann will ich auch voll dahinterstehen können.

Einige Autoren sprangen ab, aber ich hatte der Zwischenzeit meinen Autorenpool so ausgebaut, dass ich schnell Ersatz fand. Ich fragte Gerd Scherm, ob er Lust hätte, die Geschichten zu illustrieren, und er hatte. Auch ein Verlag wurde gefunden und nun ist es so weit: Die Anthologie „Die goldene Feder“ wird in den nächsten Tagen erscheinen. Gerd hat auch ein wunderschönes Cover erstellt. Ich freue mich mit den Autoren wahnsinnig aufs Buch. Da ich das Cover noch nicht zeigen darf, stelle ich euch noch mal eins meiner neuen Bilder vor: „laughing helloween mask“

21. August 2021

Yolo von Paul Sanker

Yolo – Wir treffen uns im nächsten Level von Paul Sanker
Andro SF 113
p. machinery, Winnert, Mai 2021, 364 Seiten Softcover
ISBN Softcover: 978 3 95765 243 0
ISBN E-Book: 978 3 95765 854 8
Henrik Wanker ist ein junger Mann, der dem Leser nicht auf Anhieb sympathisch ist. Er ist dick, ungepflegt und rüpelhaft. Er hält mehr davon, sich mit seinem Online-Spiel »Kingdom of Fantasy« als mit Arbeit zu beschäftigen. So ist es kein Wunder, dass er mit der Miete in Rückstand ist und kurz vor dem Rauswurf im Discounter steht, in dem er ab und an arbeiten geht.
Als er versucht, sich von seiner ungeliebten Mutter Geld zu leihen, scheitert er nicht nur, sondern lernt auch noch deren Lebensgefährten kennen, der ihm auf Anhieb unsympathisch ist.
Sein einziger Freund Tobi, ein dreizehnjähriger Punk, kann ihm auch nicht weiterhelfen, weil er nur sein Taschengeld zur Verfügung hat.
So bleibt Henrik nichts anderes übrig, als sich weiter im »Kingdom of Fantasy« kurz KoF, aufzuhalten, denn da ist er ein edler Ritter, der eine Gilde anführt und erfolgreich Quests bestreitet. Bei der aktuellen Aufgabe gewinnt seine Gilde und wird mit magischen Gegenständen belohnt. Für Hendrik, der im Spiel hard2drive heißt, gibt es einen magischen Armreif.

Mit diesem Armreif verschlimmern sich alle Probleme, die Hendrik hat. Er fliegt aus der Wohnung und verliert seinen Job. Der Pfandleiher, der sonst oft mit Geld aus der Patsche helfen konnte, will für den Armreif, den Hendrik seltsamerweise aus dem Spiel mit in die Realität genommen hat nur zwanzig Euro berappen, was aus Hendriks Sicht ein Hohn ist.
Neben dem Armreif nimmt Hendrik in letzter Zeit öfter Gegenstände aus KoF mit in die Realität. Mal ziert ihn ein Blutstropfen eines besiegten Trolls, dann landet ein Laubblatt auf dem Boden, aber bei alldem wundert Hendrik sich zwar, misst dem aber keine Bedeutung bei.
Erst als die Personen, die er im Spiel tötet auch in der Realität mausetot sind, erkennt er, dass seine Widersacher im Spiel sein reales Leben bedrohen. Nach und nach werden die Mitglieder seiner Gilde ermordet, bis nur noch Tobi und er übrig sind.
In Nebensträngen werden die Lebensgeschichten der Hauptpersonen geschildert, damit der Leser die Zusammenhänge besser versteht.
In dem ganzen Ensemble gibt es kaum eine sympathische Person, außer vielleicht die Prostituierte, die Hendrik von Zeit zu Zeit aufsucht. Diese Frau nimmt ihn auch ohne Geld mal mit auf ihr Zimmer und hört ihm nur zu.
Alle anderen haben etwas an sich, das man als Leser nicht leiden mag.

Ein Zwerg taucht auf und hilft Hendrik, aber auch auf den haben seine Widersacher es abgesehen und so kommt es zum finalen Showdown.

Mir hat der Roman sehr gut gefallen, auch wenn ich keine Figur hatte, mit der ich mich identifizieren konnten und mir das Ende nicht so recht passt, aber es gibt ja keine Happy-End Pflicht und der Ausgang böte Stoff für eine Fortsetzung mit Tobi als Hauptfigur.

Ich halte die Anzahl der Unsympathen für übertrieben und ich hätte mir bei manchem Charakter mehr grau als schwarz-weiß gewünscht, aber bei der Menge, der handelnden Personen wäre das wahrscheinlich nur mit etlichen Seiten mehr möglich gewesen.

Die Geschichte als solche hat mich in ihren Bann gezogen. Es gibt so viele Spiele und die Vorstellung, dass sich Realität und Spielwelt vermischen, hat ihren Reiz. Die Story wird spannend erzählt. Nur manchmal möchte man Hendrik auf die Sprünge helfen und ihm seine Feinde zeigen.

Achtung Spoiler:
Obwohl im Laufe der Geschichte immer mehr Personen Hendrik den Armreif abluchsen wollen, bietet der Pfandleiher, der zu diesem Personenkreis gehört,
ihm nur so einen geringen Betrag, dass Hendrik das Angebot ablehnt.
Alle weiteren Aktionen wären überflüssig gewesen, wenn der Pfandleiher auf Zack gewesen wäre, aber dann wäre diese Geschichte eine andere geworden.

Trotz der Unlogik gebe ich auch diesem Roman fünf von fünf Sternen.

16. Januar 2021

Rezension „Krasse Kurze 2“ von Sascha Dinse

Anlässlich meiner Rezension habe ich Sascha Dinse dann auch gleich interviewt.

Titel Krasse Kurze 2
Autor Sachsa Dinse,
Verlag Edition Subkultur, Berlin, Dezember 2020, 138 Seiten, Softcover
ISBN 978-3943412918

Sascha Dinse macht in diesem Band gerade so weiter, wie er im ersten begonnen hat. Er schmeißt den Leser mitten in ein Geschehen, das häufig befremdlich, manchmal surreal ist. Er spielt mir uralten Ängsten und verleitet den Leser dazu, sich vorzustellen, seine Ängste seien real, zu glauben, hinterm Spiegel könne womöglich echt ein anderes Ich lauern, das Blitzen im Augenwinkel könnte eine Gestalt sein, die sich gerade in unserer Welt materialisiert hat, Musik könnte ebenso verzaubern, wie Unheil anrichten, alle Monster unterm Bett oder im Kleiderschrank, die uns als Kindern Schrecken einflößten, existierten immer noch. Dazu braucht dieser Autor nicht viele Worte. Innerhalb von nur wenigen Seiten baut er eine Spannung auf und verblüfft nicht selten mit unvorhergesehen Wendungen.
Gut, nicht jede Geschichte mag für jeden Leser geeignet sein, aber ich schätze, wer Horror mag, der mag auch die »Krassen Kurzen«.
Obwohl der vernunftbegabte Mensch weiß, dass viele der Szenarien, viele Ängste nur der Fantasie des Autors entspringen, schafft er es, den Leser denken zu lassen: »Und, wenn es doch so wäre …«.
Ich habe es schon einmal woanders gesagt und ich wiederhole mich hier gerne:
Für mich ist Sascha Dinse der Poe unserer Zeit. Er eifert Poe nicht nach, indem er seinen alten Stil kopiert, sondern er nimmt den Leser bei der Hand und führt ihn in die dunkelsten Abgründe, wie Poe das seinerzeit auch ganz wunderbar beherrschte.
Ich habe diesen zweiten Band wirklich gerne gelesen und ich spreche eine klare Kaufempfehlung aus. Fünf von fünf Sternen.

Hier das Cover, dass mir Edition Subkultur freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat:

Wer mag, kann gerne auch das Interview lesen, dass ich mit Sascha führte.
Interview mit Sascha Dinse anlässlich der Veröffentlichung »Krasse Kurze 2«

Marianne Labisch: Hallo Sascha, stellst du dich den Lesern bitte zuerst noch einmal kurz vor?

Sascha Dinse: Hallo Marianne, nun, ich bin Sascha, geboren 1978 in Berlin. Ich lebe, arbeite und schreibe auch hier, da die Großstadt einfach auch meine Hauptinspiration ist. Beruflich beschäftige ich mich überwiegend mit Kommunikation, modernen Medien und all den Erscheinungen, die diese so mit sich bringen.

Marianne Labisch: Ich habe den zweiten Band deiner krassen Kurzen sehr gerne gelesen und mich darüber gefreut, dass du nicht nur einen Verlag dafür gefunden hast, sondern „Edition Subkultur“ auch die »Krasse Kurze 1« neu aufgelegt hat. Wie kam es dazu?

Sascha Dinse: Wie so oft im Leben kam das eher zufällig zustande. Auf einer Lesung in Hamburg lernte ich vor einiger Zeit die Autorin Swantje Niemann kennen, die damals Projektassistenz bei periplaneta war. Dadurch ergab sich die Möglichkeit, dort an Halloween zu lesen, der Kontakt zum Verlag entstand und offenbar stießen meine Geschichten auf durchaus positive Resonanz. Edition Subkultur (ein Imprint von periplaneta) übernahm dann nicht nur Band 1 der „Kurzen“, sondern ist auch an Nachfolgern interessiert, was mich sehr freut.

Marianne Labisch: Was ist Edition Subkultur für ein Verlag und wie fühlst du dich dort aufgehoben?

Sascha Dinse: Wie der Name schon andeutet, ist Edition Subkultur abseits des Mainstreams aufgestellt. Alles ist sehr familiär und angenehm, die Wege sind kurz, Feedback kommt ehrlich und schnell. Keine Bevormundung, stattdessen konstruktives Miteinander, so, wie es sein soll. In den Räumlkeiten des Verlags, die eher einem Ladenlokal gleichen, gibt es (für gewöhnlich) häufig Lesungen und Musikveranstaltungen. Lohnt sich auf jeden Fall, dort mal für ein Bierchen oder zwei Halt zu machen.

Marianne Labisch: In deinen Storys geht es oft darum, dass flüchtige Moment, wie wir sie sich alle kennen, wenn man zum Beispiel denkt, hinterm Schaufenster sei ein Bekannter, wenn wir aus dem Augenwinkel etwas zu sehen glauben, das uns Angst mach, oder wenn wir Träumen mehr Bedeutung beimessen, als ihnen zusteht. Bei dir werden unsere ärgsten Befürchtungen wahr und oft gehen sie sogar über das, was wir uns vorstellen können, hinaus. Ich frage mich, ob du ständig mit Zettel und Stift oder Diktiergerät in der Gegend herumläufst, um solche Eindrücke festzuhalten und Geschichten daraus zu spinnen.

Sascha Dinse: Speziell bei den „Kurzen“ war die Idee tatsächlich, aus Alltäglichem kurze Geschichten zu machen. Das „Erdbeermädchen“ (in Band 1 der „Krassen Kurzen“) war die erste Geschichte, die ich für dieses Format geschrieben habe, und sie ist direkt an meiner Lebensrealität (Erdbeerstand im Bahnhof) orientiert. Nein, es gab die rothaarige Verkäuferin nicht in der Realität. Und das ist vielleicht auch besser so.

Ich nutze zwar nicht Zettel und Stift, sondern deren digitale Äquivalente, aber es ist in der Tat so, dass ich Ideen in einer App notiere. Manchmal habe ich eine Eingebung, einen Geistesblitz, und diesen halte ich dann fest. Kreativität lässt sich nicht erzwingen, von daher muss ich die Augenblicke nutzen, in denen sie sich zeigt. Häufig ist das kurz vor dem Einschlafen oder morgens, wenn das Gehirn noch im Stand-by ist, dann greife ich nach dem Smartphone und schreibe das schnell auf. Die Themenideen zu den „Kurzen“ sind überwiegend so entstanden. Ich habe erst mal Ideen gesammelt und dann diejenigen ausgewählt, die ich für am besten geeignet hielt.

Marianne Labisch: Du schaffst es in den Krassen Kurzen immer, den Leser auf nur wenigen Seiten in eine Geschichte hineinzuziehen, du lehrst ihn kurz das Grausen und entlässt ihn wieder. Das beherrscht du außerordentlich gut, aber du kannst auch »normale« Kurzgeschichten verfassen, wie ich aus vielen Kooperationen weiß. Ich habe das »normal« in Anführungszeichen gesetzt, weil auch diese längeren Kurzgeschichten immer besonders sind. Du schreibst überwiegend als Icherzähler und ziehst den Leser so unmittelbar in die Gefühlswelt deiner Protagonisten. Du lässt deine Leser wissen, dass du an einem Roman arbeitest. Musstest du dich dafür nicht völlig umstellen? Dir immer wieder vor Augen halten, dass die Pointe nicht schon auf Seite drei kommen darf? Fiel dir das schwer?

Sascha Dinse: Die Geschichten, ob lang oder kurz, sind für mich immer auch eine Möglichkeit, meinen Stil zu verbessern oder zu erweitern. In den bisher veröffentlichten Geschichten wird alles aus der Sicht des Ich-Erzählers geschildert, ich empfinde diese Erzählweise auch nach wie vor als die direkteste und greifbarste. Im Roman werde ich zwar die Perspektive beibehalten, aber abwechselnd in die Rollen der verschiedenen Figuren schlüpfen. Es wird also keine wirkliche Hauptfigur geben, stattdessen sind die Szenen miteinander verwoben und werden aus unterschiedlichen Blickwinkeln erlebt. Das erlaubt mir, eine Eigenheit meiner Geschichten beizubehalten: ihren nicht unbedingt chronologischen Aufbau. Damit kann ich Spannung erzeugen, weil die Leser*innen sich plötzlich in überraschenden Situationen wiederfinden, deren Hintergrund sich erst nach und nach offenbart. Derzeit bin ich am Plotten, dazu nutze ich „Aeon Timeline“, mit dem sich komplexe Szenen und Erzählstränge planen lassen.

Im Roman wird es immer wieder kleine Spannungsbögen geben, die ähnlich wie in den Geschichten funktionieren. Die großen Twists plane ich natürlich langfristig, doch aufmerksame Leser*innen können auf dem Weg dorthin eventuell schon versteckte Hinweise finden.

Marianne Labisch: Worum geht es in deinem Roman?

Sascha Dinse: Der Roman, dessen Titel zwar schon feststeht, den ich aber noch nicht offenbaren möchte, wird recht sci-fi-lastig ausfallen, allerdings angereichert mit etlichen Horrorelementen. Auch die Philosophie wird nicht zu kurz kommen. Im Grunde geht es, wie so oft in meinen Geschichten, um die Frage, was wirklich ist und um das Wesen des Menschen. Die Crew eines Bergungsraumschiffs nimmt einen Auftrag an, der sich nach kurzer Zeit bereits als sehr viel gefährlicher herausstellt als zunächst angenommen. Irgendwas stimmt nicht mit der Wirklichkeit, und während die Crew zu begreifen versucht, was hier vorgeht, erleben die Leser*innen natürlich parallel noch diverse andere Erzählstränge. Letztlich läuft alles zusammen und wird in einem Finale kulminieren, das … aber das findet ihr vielleicht besser selbst raus.

Der Roman ist direkt in mein restliches Erzähluniversum eingebaut, wenngleich er auch deutlich weiter in der Zukunft spielt als die meisten meiner sonstigen Geschichten (kleiner Bonus-Spoiler: „Das Alison-Szenario“ (in meiner ersten Sammlung „Aus finstrem Traum“, p.machinery-Verlag) und „Alioth“ (in „Inspiration“, p.machinery-Verlag) spielen einige Jahre vor der Handlung des Romans im selben Universum). Es wird jede Menge Querverbindungen zu anderen Geschichten geben, sei es über Schauplätze, Ereignisse oder Figuren. Ich habe mir ja auch mit meinen Geschichten nicht weniger vorgenommen, als eine lebendige Welt zu erschaffen, in der alles mit allem verbunden ist. Darüber hinaus spicke ich die Handlung am Rande wie gewohnt mit diversen Eastereggs, also kleinen Anspielungen auf Filme oder Games.

Wenngleich der Anfang des Romans eher klassisch anmutet, so wird die Geschichte die eine oder andere Wendung nehmen, die einiges auf den Kopf stellen wird, soviel kann ich bereits versprechen.

Marianne Labisch: Hast du für den Roman auch schon einen Verlag gefunden?

Sascha Dinse: Bisher habe ich ehrlicherweise noch nicht gesucht. Sobald die ersten Kapitel stehen, schreibe ich ein Exposé und dann schauen wir mal, wer interessiert ist. Grundsätzlich hätte ich auch kein Problem, das Buch im Selbstverlag herauszubringen, wobei mir bei einem Roman eine Verlagsveröffentlichung schon besser gefallen würde.

Marianne Labisch: Kommt es eigentlich vor, dass Personen, die du zu dir einlädst, Bedenken haben, dich zu besuchen, weil sie fürchten, du könntest identisch mit einem deiner Protagonisten sein?

Sascha Dinse: Ich bin recht wählerisch, was meinen Freundeskreis angeht. Daher besuchen mich fast ausschließlich Personen, die mich persönlich kennen. Und zumindest diese wissen, dass ich mit meinen Protagonisten bis auf meine optische Vorliebe für Rothaarige nur wenig gemein habe. Zwar schwingt immer auch eine persönliche Ebene in meinen Erzählercharakteren mit, aber ich glaube nicht, dass es hier zu Verwechslungen kommen würde.

Letztlich hängt da aber wohl auch daran, welche Geschichten diejenigen gelesen haben. In manchen ist der Erzähler ja eher ein netter Typ, dem merkwürdige Dinge passieren, in anderen wiederum ist er der Psycho.

Marianne Labisch: Schläfst du gut, oder suchen dich einige deiner Geschichten in der Nacht auf?

Sascha Dinse: Von meinen eigenen Geschichten habe ich nie Albträume. Vielleicht liegt das daran, dass ich sie niedergeschrieben und somit konserviert habe. Sie sind nicht mehr in meinem Kopf, sondern nun zu digitalem Papier gebracht. Mit Filmen, Games etc. funktioniert das schon besser, was das Aufsuchen in der Nacht angeht. Unlängst habe ich den Film „The Blackcoat’s Daughter“ gesehen, der sehr ruhig und düster erzählt ist. Der hat mich emotional so sehr mitgenommen, dass ich davon tatsächlich geträumt habe. Das ist aber eher die Ausnahme, normalerweise träume ich eher irgendwelchen wilden Quatsch, wohl ein Resultat von brotjobbedingtem Stress.

Marianne Labisch: Du hast mir mal erzählt, dass du bei patreon, einer Crowdfunding Plattform, bist. Wie ist das angelaufen?

Sascha Dinse: Mit Crowdfunding Geld zu verdienen, ist ein hartes Brot. Ich habe einige treue Patroninnen, denen ich an dieser Stelle von Herzen danken möchte, doch der Weg, um von den Einnahmen auf Patreon irgendwann mal leben zu können, ist ein sehr langer. Ich unterstützte selbst Autorinnen auf Patreon, da ich der Meinung bin, dass wir letztlich alle gegenseitig davon profitieren, wenn die Fantastik gestärkt wird.

Falls irgendwer ein paar Euro übrig hat und mich unterstützen mag, schaut mal unter http://www.patreon.com/ausfinstremtraum vorbei. Natürlich gibt es Prämien für meine Unterstützer*innen, z. B. ein Blog zur Entstehung des Romans und Vorab-Zugriff auf Geschichten, die ansonsten erst später irgendwo erscheinen.

Marianne Labisch: Was steht neben deinen Veröffentlichungen in »Die Residenz in den Highlands« und »Die Fahrt der Steampunk Queen«, zwei Anthologien, die ich mit Gerd Scherm gemeinsam herausgebe, bei dir als Nächstes an?

Sascha Dinse: Neben den genannten Anthologien, in denen ich mit den Geschichten „Acheron“ und „Eidolon“ vertreten bin (mein Faible für die griechische Antike schimmert hier durch), erscheint ja auch meine eher Fantasy-lastige Geschichte „Namtar“ in einer Anthologie, die du herausgibst und in der sich alles um Geschichten aus „1001 Nacht“ dreht.

Daneben erscheint in der Anthologie „13 more Brain of Zombies“ (Hammer Boox Verlag) mein „Babel“, in „Abartige Geschichten – Grimm“ (Hammer Boox Verlag) wird „Glitch“ das Licht der Welt erblicken. In letzterer Geschichte können Leser*innen übrigens bereits Figuren aus dem kommenden Roman kennenlernen.

Meine nächste eigene Geschichtensammlung „Elysion“ steht für das erste Quartal 2021 ebenfalls auf dem Plan. Ich arbeite hier gerade an den letzten Storys, parallel zum Plotten am Roman. No rest for the wicked!

Marianne Labisch: Wann dürfen wir mit deinem Roman rechnen?

Sascha Dinse: Der Plan ist, den Roman in 2021 komplett fertigzustellen, ich strebe einen Umfang von ca. 500 Seiten an. Aber wie das so ist mit Plänen, wir werden sehen, ob ich das schaffe. Ich habe aber außer einer Geschichte für eine Anthologie (ebenfalls herausgegeben von dir, Marianne) keine weiteren in der Planung und kann mich daher komplett auf den Roman konzentrieren.

Marianne Labisch: Sonst noch was, das du gerne loswerden möchtest und ich nicht gefragt habe?

Sascha Dinse: Ich möchte an dieser Stelle alle Kulturinteressierten aufrufen, ihre Lieblingskünstler*innen zu unterstützen. Gerade jetzt, wo es keine Lesungen, keine Konzerte etc. gibt, brauchen Kunstschaffende eure Unterstützung. Diese muss nicht unbedingt monetär sein – redet drüber, empfehlt weiter, rezensiert, gebt Feedback, folgt ihnen in sozialen Medien … euch fällt da schon was ein.

Danke schön.

Marianne Labisch: Herzlichen Dank für deine Zeit. Weiterhin viel Erfolg.

Damit ihr euch ein Bild vom Autor machen könnt, hier ein Foto:

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